Besonders in den USA sind sogenannte “Grading Rubrics” schon seit vielen Jahren weit verbreitet. An sich ist die Idee eines Bewertungsrasters sehr einfach und viele Lehrende wenden ähnliche Techniken bereits regelmäßig unbewusst bei der Bewertung von Prüfungsleistungen an. Wir wollen Ihnen hier eine kurze Einführung in das Konzept des Bewertungsrasters geben und liefern gleich auch eine Vorlage für Ihre Lehre.
Prinzipiell wird bei der Nutzung eines Bewertungsrasters die Prüfungsleistung anhand von konkreten Kriterien in ihren verschiedenen Dimensionen bewertet. Dadurch ergibt sich ein Bewertungsmuster, das es leicht macht eine Note festzulegen. Üblicherweise werden diese Raster als Tabelle dargestellt, teilweise sind dabei die Kriterien für eine gute oder weniger gute Leistung mit Punkten versehen. Dadurch lässt sich die Gesamtnote einfach errechnen. In anderen Fällen entscheiden sich die Lehrenden für eine weniger rigide Form der Bewertung und vergeben keine Punkte. Dabei gibt es typischerweise in einigen Dimensionen der Bewertung auch KO-Kriterien, bei deren Nichterfüllung die gesamte Leistung nicht bestanden ist, selbst bei sonst guter Einschätzung. Das zu späte Einreichen, zu kurze oder zu lange Hausarbeiten, oder fehlendes Verständnis von essentiellen Grundlagen können hier Beispiele sein.
Das heißt auch, dass nicht alle Dimensionen mit gleich vielen Bewertungskriterien versehen sein müssen. Wichtig ist hingegen die Transparenz der Kriterien. Für jede Dimension sollten mindestens zwei Erwartungshorizonte klar im Raster erläutert werden. Schließlich macht das Bewertungsraster die Benotung nicht nur effizienter, sondern vor allem für die Studierenden transparenter. So ist es essentiell, das Dokument schon im Vorhinein mit den Studierenden zu besprechen und ihnen zur Verfügung zu stellen. Dadurch haben die Studierenden eine konkrete Vorstellung davon, was von ihnen, in welchen Bereichen erwartet wird. Auf der anderen Seite haben Sie für sich selbst mehr Transparenz und Sicherheit, auch bei Prüfungen wie Hausarbeiten, Präsentationen oder Portfolios, die sehr viel mehr Auslegungsspielraum bieten.
Wenn Sie jetzt mehr über Bewertungsraster wissen wollen, können wir Ihnen folgende Seiten zur Einführung in das Thema empfehlen:
- Die Vorstellung von Grading Rubrics auf den Seiten des Berkeley GSI Teaching & Resource Centers
- Eine Einführung von der TU Darmstadt
Und schließlich finden Sie hier ein Beispiel für ein Bewertungsraster für Hausarbeiten von Jens Bonk-Wiltfang, dass Sie gerne weiter nutzen und für Ihre Zwecke umgestalten können (Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz): Word-Datei / LibreOffice-Datei.