Was ist Element?
Element ist eine freie Software für Chat, Audio- und Videoanrufe. Die Funktionalität dieses Dienstes ist vergleichbar mit den kommerziellen Diensten Slack oder Discord und ist vielfältig einsetzbar. Ebenso wie bei diesen Diensten bietet Element die Möglichkeit Gespräche (ob in Text-, Audio- oder Videoform) zu strukturieren, indem sich themen- oder gruppenspezifische Räume anlegen lassen. Durch die dauerhafte Archivierung und einfache Durchsuchbarkeit der Nachrichten ist Element auch als Ersatz für andere Kommunikationswege, wie E-Mail oder Stud.IP Nachrichten, eine sinnvolle Alternative. Natürlich lassen sich auch leicht Bilder und Videos, sowie Dateien über Element versenden und Privatnachrichten austauschen.
Element hat einige eindeutige Vorteile für den universitären Betrieb gegenüber den kommerziellen Plattformen. Allen voran ist die große Datensicherheit, die Element durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung selbst mitbringt und die vor allem auch durch den Betrieb eines von der Universität Osnabrück bereitgestellten Servers (https://chat.virtuos.uni-osnabrueck.de/) gesichert wird, so dass Ihre Daten die Universität nie verlassen. Somit wird eine sichere Kommunikation ermöglicht und der Einsatz von Element ist in Lehre und Forschung auch für den Austausch von sensibleren Daten geeignet. Innerhalb des Universitätsnetzwerks oder per VPN ermöglicht Element außerdem Audio- und Videoanrufe als schnelle Alternative zu spontanen Meetings in Big Blue Button (für größere Videokonferenzen ist Element allerdings nicht geeignet).
Als sogenannter „Instant Messenger“ ist Element vor allem für gleichzeitiges oder zeitnahes Kommunizieren ausgelegt. Insbesondere durch die @-Erwähnungen können leicht und schnell spezifische Informationen die relevanten Personen erreichen und werden durch deutliche Benachrichtigungen und Hervorhebungen nicht übersehen. Diese Art zu kommunizieren hat sich in vielen Bereichen der freien Wirtschaft und im persönlichen Nachrichtenaustausch schon seit einer Weile etabliert, so dass Element intuitiv bedienbar bleibt, obwohl es eine Vielzahl an Funktionen bietet.
Natürlich ist ein solcher Dienst auch für die Zusammenarbeit über die Lehre hinaus hilfreich, sei es mit Kolleg*innen, in Gremien und Arbeitsgruppen, mit Hilfskräften oder Bürogemeinschaften. Die folgenden Hinweise setzen allerdings den Einsatz in der Lehre in den Fokus, denn gerade in diesem Bereich ist Element noch ein recht neues Werkzeug.
Anleitungen
Das Rechenzentrum stellt Ihnen eine detaillierte Anleitung, wie Sie Element einrichten und nutzen, zur Verfügung.
Die EDV-Betreuung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (FB9) hat außerdem ein Erklärvideo erstellt. Das Video gilt in gleicher Weise für alle Einrichtungen der Universität Osnabrück. Beachten Sie jedoch dass das Video mit einer älteren Version von Element erstellt wurde und daher noch der ehemalige Name „Riot“ benutzt wird.
Nutzungshinweise
Element Apps
Element lässt sich auf allen gängigen Plattformen nutzen. Am einfachsten und direktesten ist die Nutzung im Browser. Dazu rufen Sie einfach https://chat.virtuos.uni-osnabrueck.de/ auf und melden sich mit Ihrem bekannten Uni-Account (auch als LDAP-Account bekannt) an. Wenn Sie Element auf Ihrem PC oder Mac regelmäßig nutzen, lohnt es sich vielleicht auch die Installation des eigenständigen Clients, also einem eigenen Element-Programms. Dadurch ist Element unabhängig vom Browser und läuft deutlich effizienter in einem eigenen Fenster.
Auch unterwegs können Sie Element leicht nutzen, dank der für die Nutzung auf dem Handy optimierten Apps für Android und iOS. So bekommen Sie, wenn gewünscht, auch direkt eine Benachrichtigung, wenn Sie auf Element eine Nachricht erhalten oder in einem Raum mit der @-Erwähnung angesprochen werden.
Reaktionen als Markierungen
Eine häufig genutzte Funktion von Element sind die sogenannten „Reaktionen“. Hier lässt sich eine beliebige Nachricht über das Smiley-Symbol das erscheint, wenn der Mauszeiger auf eine Nachricht zeigt, mit einem Emoji versehen. Diese kleinen Bilder sind natürlich vor allem aus sehr informeller Textkommunikation bekannt, können jedoch noch mehr leisten, als nur emotionale Reaktionen ausdrücken. Diese Funktion kann von ganz einfachem Markieren mit verschiedenen Symbolen (bspw. einem Haken ✅ für erledigte Aufgaben oder einem Ausrufezeichen ❕ für beantwortete Fragen), bis zu festgelegten Systemen mit mehreren Attributen (bspw. einem roten 🔴, gelben 🟡 oder grünen 🟢 Punkten für Priorität 😀🤔😥😭, verschiedenen Gesichtern als Einschätzung der Schwierigkeit einer Frage, oder als Abstimmungsmöglichkeit bei der je ein Symbol für eine Option 1️⃣2️⃣3️⃣ steht).
Räume strukturieren
Für die Lehre sind zwei Organisationsstrukturen innerhalb von Element möglich:
- Einen Raum pro Veranstaltung
- Mehrere Räume zu verschiedenen Themen innerhalb einer Veranstaltung
Die erste Option ist leicht zu verwalten, Sie laden schlicht alle Teilnehmenden Ihrer Veranstaltung zu einem eigens erstellten Raum ein. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass alle Informationen an einem Ort gebündelt vorhanden sind. Der Nachteil ist, dass sich der Chat sehr schnell bewegt, wenn viele Studierende aktiv daran teilnehmen und konzentrierte Diskussionen zu mehreren Themen schwierig werden.
Die zweite Option ist sehr viel flexibler, bedarf aber auch mehr Vorbereitung und gegebenenfalls Improvisation während der Durchführung der Veranstaltung. Sie können in Element eine Community anlegen, um mehrere Räume zu bündeln. Wenn Sie dann die Studierenden zu dieser Community einladen, wird die Liste mit Räumen für alle Beteiligten übersichtlich dargestellt. Im Endeffekt bildet die Community den Kurs ab und die Räume dienen den Diskussionen zu spezifischen Themen oder in bestimmten Gruppen.
Nutzungszenarien
Kursorganisation
Element kann leicht zur alltäglichen Organisation von Veranstaltungen genutzt werden und ersetzt dabei den Versand von E-Mails. Der Vorteil für diese Art der Benachrichtigung der Studierenden ist die Persistenz der Nachrichten. Sie sind leicht im Chat-Verlauf des Raums wieder zu finden, es kann direkt darauf verwiesen werden und es ist eindeutig ersichtlich, wer welche Nachrichten erhalten hat. So lassen sich kurzfristige Änderungen im Ablauf, Erinnerungen an Abgabetermine oder die Leitfrage für die nächste Diskussion schnell und zuverlässig an alle Teilnehmenden verschicken. Für die Studierenden hat Element den großen Vorteil, dass sie sehr genau einstellen können, wie sie auf welche Nachrichten aufmerksam gemacht werden wollen. So gibt es durch den Einsatz von Element die Möglichkeit, dass die Studierenden eine Benachrichtigung auf ihr Handy bekommen, wenn sie möchten. Während eine E-Mail viel zu leicht untergeht, entspricht diese Benachrichtigung dann auch modernen Kommunikationsgewohnheiten.
Diskussion zwischen den Sitzungen
Durch das gezielte Aktivieren der Studierenden, zum Beispiel durch offene Fragen im Nachgang einer Sitzung, kann Element zu einem Ort der fachlichen Diskussion werden. Der große Vorteil von diesem Medium ist dabei der Fokus auf kurze und informellere Textnachrichten. Diese Form kann, zum Beispiel, Studierende ermutigen, sich an Diskussionen zu beteiligen, die sie in einer formelleren Umgebung meiden würden. Besonders hilfreich kann hierzu ein Raum sein, der von Tutor*innen moderiert wird und in dem keine Lehrenden Mitglied sind. Entscheidend für einen lebendigeren Austausch sind in jedem Fall gute Beispiele und diese können Sie (eventuell gemeinsam mit etwaigen Tutor*innen) leicht vorleben. Das heißt aber auch, dass ein reger Austausch bei vielen Gruppen erst zustande kommt, wenn auch die Lehrenden sich aktiv daran beteiligen ohne die Diskussion zu dominieren. In anderen Gruppen, auch das sei gesagt, funktioniert diese Form der Kommunikation nur leidlich, wie so häufig muss also auch hier die Form der Diskussion an die Umstände angepasst sein.
Fragensammlung
In Vorlesungen lässt sich Element auch sinnvoll einsetzen, um während der Vorlesung Fragen zu sammeln. Der große Vorteil ist hier, dass ein zweiter Kommunikationskanal entsteht, über den andere Studierende diese Fragen auch direkt beantworten können. So werden Gespräche die in jeder Vorlesung im Flüsterton stattfinden aus dem Schatten geholt und zur aktiven Einbindung aller Studierender genutzt. Schließlich haben Sie zum Ende der Vorlesung, oder im Anschluss daran, dann die Möglichkeit die gestellten Fragen und Antworten einzusehen und zu kommentieren/zu beantworten. Diese Methode verhindert also auch, dass durch die sonst so verbreitete „stille Post“ der Flüstertutor*innen Halbwissen unkorrigiert oder ungeklärte Fragen unbeantwortet bleiben.