Kompetenzen für eine digitalisierte Welt

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Worum geht es?
Digital First – Bedenken Second?! Sollte man alles, was technisch geht, auch (in der Hochschule) machen? Welches Wissen und welche Kompetenzen benötigen wir als Lehrende und unsere Studierenden, um uns in einer zunehmend digitalisierten Welt selbstbestimmt, rechtssicher und reflektiert zurechtzufinden?  

Laut dem Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“, der Kultusministerkonferenz (KMK) von 2016, haben Hochchschulen den Auftrag, Studierende auf die Anforderungen der digitalisierten Alltags- und Arbeitswelt vorzubereiten. Die Studierenden „sollen in die Lage versetzt werden, selbstständig mit neuen Techniken umzugehen, diese sinnvoll einzusetzen und kritisch zu reflektieren“ (KMK, 2016, S. 49). Zu den Kompetenzen, die Studierenden erwerben sollen, findet sich im KMK-Strategiepapier eine Auflistung (KMK, 2016, S. 16ff.). Diese basiert z. T. auf dem DigComp (Carretero,Vuorikar & Punie, 2017), einem europäischen Referenzrahmen für die digitale Kompetenz der EU-Bürger*innen, der ebenfalls zur Beantwortung der genannten Frage herangezogen werden kann. Für Lehrende, die Lehramtsstudierende ausbilden und sich fragen, über welche digitalen Kompetenzen ihre Studierenden verfügen sollten, empfiehlt sich ein Blick in den DigCompEdu (Redecker & Punie, 2017)

Warum lohnt es sich, dies umzusetzen?
Dass Studierende im Laufe ihres Studiums Kompetenzen für eine digitalisierte Welt erwerben, ist grundsätzlich Aufgabe aller Lehrenden. So wird im KMK-Strategiepapier betont: „Die Kompetenzen der Studierenden im Umgang mit und in der Anwendung von digitalen Medien und Werkzeugen werden insbesondere durch die digitale Praxis in Lehre und Forschung gefördert“ (KMK, 2016, S. 49). Lehrende sind damit Vorbilder für einen souveränen Umgang mit digitalen Elementen und müssen z.B. über den rechtssicheren Einsatz digitaler Technologien informiert sein.

Im Folgenden finden Sie zum einen konkrete Anregungen, wie Sie Kompetenzen für eine digitalisierte Welt in Ihrer Lehre berücksichtigen können. Am Seitenende haben wir für Sie zum anderen konkrete Praxistipps hinterlegt.

Digitale Kompetenzen fördern

Aus schlichtem Zeitmangel muss sich die Vermittlung digitaler Kompetenz oft auf wesentliche fachspezifische Fertigkeiten und Werkzeuge beschränken. Wenn Lehrende dann feststellen, dass einzelnen Studierenden mitunter das Grundlagenwissen fehlt, um den sicheren Umgang mit diesen Werkzeugen zügig zu erlernen, entsteht – auf Lehrenden- wie auch Studierendenseite – schnell Frustration. Breites Grundlagenwissen und die Fähigkeit, bewusst und kritisch-reflektiert mit digitaler Technologie umzugehen, ist daher ebenso wichtig wie konkrete Fähigkeiten.

Um dies zu fördern und individuellen Wissen- und Fertigkeitslücken besser begegnen zu können, entwickeln das DLL-Team derzeit eine Reihe von „Mikromodulen” (kurze Selbstlerneinheiten innerhalb von Stud.IP), die von Lehrenden vielseitig eingesetzt werden können.

Kritische Haltung zu Digitalität

Digitale Kompetenz bedeutet weder jedes als Innovation angepriesene digitale Angebot sofort bereitwillig einzusetzen noch im Gegenteil dessen völlige Ablehnung. Da z.B. auch Angebote, die auf den ersten Blick praktisch und bequem wirken, bei genauerer Betrachtung fragwürdige Aspekte beinhalten können, ist es enorm wichtig, solche Angebote kritisch reflektieren zu können. Neben anwendungsbezogenem und technischem Wissen und Fertigkeiten ist es für die digitale Kompetenz von Studierenden daher also unabdingbar, ihnen auch eine 1) rechtliche und 2) gesellschaftlich-kulturelle Perspektive auf Digitalität zu vermitteln. Zu diesem Zweck entwickelt das DLL-Team momentan eine Reihe von “Mikromodulen”, d.h. kurze Selbstlerneinheiten innerhalb von Stud.IP, die Studierenden helfen sollen, digitale Prozesse und Artefakte selbstständig kritisch zu reflektieren.

Praxistipps: Wie Sie Kompetenzen für eine digitalisierte Welt in Ihrer Lehre berücksichtigen können?

Hier finden Sie eine Sammlung von Praxistipps, mit denen Sie die Ideen mit unterschiedlichem Aufwand (Mini, Midi, Maxi) in Ihrer Lehre umsetzen können.

Klicken Sie auf das Bild, um sich durch alle Praxistipps zu navigieren. Sie gelangen jeweils zum nächsten Tipp, indem Sie auf die Pfeiltasten an der Seite klicken.

Bitte beachten Sie: Die auf den Praxistipp-Karten enthalten Links können Sie in der Bildergalerie nicht anklicken.

Alle Tipps finden Sie auch gebündelt in der Praxistipps PDF-Datei ‚Kompetenzen DigiWelt‘.

Wir stellen Ihnen diese Sammlung als Open Educational Ressource (OER) unter der CC BY 4.0 Lizenz zum Download, zur freien Weiterverbreitung und zum Remixen zur Verfügung.

Beispieke: Wie Sie Kompetenzen für eine digitalisierte Welt in Ihrer Lehre berücksichtigen können

Hier finden Sie Sie Beispiele von Lehrenden der UOS, die ihr Lehrkonzept kurz vorstellen und ihren Erfahrungsschatz mit ihnen teilen.

Klicken Sie auf das Bild, um sich durch alle Beispiele zu navigieren. Sie gelangen jeweils zum nächsten Beispiel, indem Sie auf die Pfeiltasten an der Seite klicken.

Bitte beachten Sie: Die auf den Beispiel-Karten enthaltenen Links können Sie in der Bildergalerie nicht anklicken.

Alle Tipps finden Sie auch gebündelt in der PDF „Good Practice Beispiele: Wie Sie Kompetenzen für eine digitalisierte Welt in Ihrer Lehre berücksichtigen können“.

Literatur

Carretero Gomez, S., Vuorikari, R. & Punie, Y. (2017): DigComp 2.1. The  Digital Competence Framework for Citizens with eight proficiency levels and examples of use, Luxemburg: Publications Office of the European Union, online abrufbar unter: https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC106281.

Redecker, C. & Punie, Y. (2017): DigCompEdu. European Framework for the Digital Competence of Educators, Luxemburg: Publications Office of the European Union, online abrufbar unter: https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC107466/pdf_digcomedu_a4_final.pdf.
Kurzversion: https://joint-research-centre.ec.europa.eu/system/files/2018-09/digcompedu_leaflet_de_2018-01.pdf.

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